My journey took me to Leuven today. I knew it was necessary for me to go there and to confront myself with the reality of the atrocities, which German soldiers committed there in August 1914. I dreaded it.
The reality was then quite different. Leuven is a vibrant and beautiful city. The events of 1914 are still very much in the minds of the people. At the tourist information, in the museum and in the streets, wherever I asked someone, they were knowledgeable as to the history. It also seemed that people were keen to tell me. I did not pick up any resentment towards me, just a wish that I should know. At present there is an exhibition in the streets with posters at various locations. The posters include photos and explanations as to what happened there. The museum has a special exhibition, which is called ‘Ravaged”. It starts with a brief account of the events of 25th August, when German troops in a reprisal action for alleged sniper attacks rounded up and shot 200 civilians and then torched the city, including the university library with the loss of 300,000 books and other documents. This information was given quite unemotionally. Then followed paintings and other works of arts in which artists expressed what they had witnessed. This was put into the context of other cities, which had been destroyed deliberately by war, from the antiquity to today. I came back to my tractor deeply affected by what I had seen. I felt sad. How many lives have been cut short by violence. I thought of all the opportunities that I have had and still have and which were denied to others. It seems that old patterns of thinking in terms of ‘them’ and ‘us’ are still so prevalent, especially if we go by the elections success of parties with a xenophobic orientation in large parts of Europe. Politicians still have to be seen as tough and determined in order to be respectable as leaders.
The Photo shows the library, which was rebuilt by the Americans.
When I was asked at the museum what country of residence they should record I was about to say ‘United Kingdom’ but then I corrected myself: I was there as a German
Meine Reise führte mich heute nach Leuven (Löwen). Ich wusste, dass es für mich wichtig war, dorthin zu gehen und mich mit den Grausamkeiten auseinanderzusetzen, die deutsche Soldaten dort im August 1914 verübt hatten. Mir graute davor.
Die Wirklichkeit war dann ganz anders. Leuven ist eine lebhafte und schöne Stadt. Die Ereignisse von 1914 sind immer noch stark im Bewusstsein der Menschen. In der Touristenauskunft, im Museum und in den Straßen, wo immer ich fragte, wussten die Menschen um die Geschichte Bescheid. Es wurde auch deutlich, dass sie darüber reden wollten. Ich spürte keinen Groll, es war ihnen nur wichtig, dass ich um die Geschichte wusste. Im Augenblick gibt es dort eine Straßenausstellung mit Postern an verschiedenen Orten. Die Plakate beinhalten Fotos und Erklärungen darüber, was an diesen Orten geschah. Das Museum hat eine besonder Ausstellung mit dem Titel 'Ravaged'. Sie beginnt mit einer kurzen Schilderung der Ereignisse am 25. August, als deutsche Soldaten im Rahmen von Vergeltungsmaßnahmen für mutmaßliche Partisanenübergriffe 200 Zivilisten zusammentrieben und erschossen. Sie brannten dann die Stadt nieder. Dem Feuer fiel auch die berühmte Universitätsbibliothek zum Opfer, wobei 300 000 Bücher und andere Dokumente verlorengingen. Diese Information wurde ganz sachlich widergegeben. Die Geschichte Leuvens wurde dann in den weiteren Zusammenhang mit anderen Städten gestellt, die im Krieg bewusst zerstört wurden, vom Altertum bis heute. Als ich zu meinem Traktor zurückkam, war ich sehr betroffen von dem, was ich gesehen hatte. Ich war traurig. Wieviele Menschenleben wurden kamen durch Gewalteinwirkung zu einem vorzeitigen Ende. Ich dachte an alle die Möglichkeiten, die ich hatte und habe und die anderen verwehrt wurden. Dabei kommt es mir so vor, als ob die alten Denkmuster von 'Ihr' und 'Wir' immer noch vorherrschen. besonders wenn wir den Wahlerfolg fremdenfeindlicher Parteien in großen Teilen Europas zum Maßstab nehmen. Politiker müssen immer noch unnachgiebig und entschlossen wirken um als Führer anerkannt zu werden.
Das Photo zeigt die neue Bibliothek, die von den Amerikanern erbaut wurde.
Als ich im Museum routinemäßig gefragt wurde, in welchem Land ich wohne, war ich kurz zuvor zu sagen 'Großbritannien', aber dann berichtigte ich mich: Ich war als Deutscher dort.