I am having a glass of wine tonight. My intention to travel into central London and to Westminster on my tractor had caused me a considerable amount of apprehension, and yet I felt I had to do so as London is the centre and represents so much of what I value about the United Kingdom. But it was nerve-racking. I travelled from Sevenoaks to Chislehurst, Bromley, Lewisham, Lambeth and then towards Westminster. I actually took, what I at first thought, was a wrong turn, but then I realised that I was on Westminster Bridge, and suddenly, there they were, Big Ben and the Palace of Westminster, in full glory and sunshine, which was amazing as only a few minutes before I had looked as if it was going to rain. I turned left to get to the back sof the palace, then towards Buckingham Palace, on the way passing Horse Guards Parade and Pall Mall.
It was such an uplifting and exhilarating moment. I am very fond of Westminster, not necessarily because of the quality of the decision-making but because it expresses so well the self-confidence of the people. Starting with the Magna Carta of 1215, which guarantied protection from arbitrary prosecution, English people have always had a strong sense of freedom and individuality. The English parliament has had real power when in other countries the ruler still had absolute supremacy. In English history, and here I mean English, there has always been much unrest. Authorities, especially kings and queens, never had an easy life, as more than in any other country that I know, they had to listen to the will of the people or risk being overthrown. The Houses of Parliament therefore stand as a guarantor of individual rights and liberties. But there is also the self-confident expression of outside power with London as the centre of an empire. We may have different views of the morality and legality of empire building but it also resulted in an opening up to the foreign influence and to the wider world. The interest in exploring the world, in science, in technology, in economics, in natural and political philosophy, these are manifestations of self-assuredness, which is symbolised in the Crown. With having become a British citizen, while retaining my German citizenship I feel that I have come to share in these values and traditions. This was an important reason why visiting Westminster and Buckingham Palace was part of my journey. Unfortunately my photos did not turn out as I would have wished, but I had to take them in haste from the seat of my tractor. I was elated though, after I had reached the campsite Amerden in Dorney Reach near Maidenhead and my tractor and I were still in one piece. The campsite owners were so kind to let me stay for free as their contribution to my endeavour for Médecins sans Frontières. I would like to thank wholeheartedly all those considerate motorists, who took care of me, allowed me to travel at my own speed and to change lanes as necessary.
One little anecdote: On leaving the A2 as I came into London, I took a wrong turn. My Satnav suggested a route that would take me back. However, the road came to a dead end. Guess what was at the end of it: a riding stable! Maybe my Satnav wanted to tell me that my horse was waiting for me.
Heute Abend erlaube ich mir ein Glas Wein. Meine Absicht, mit meinem Traktor durch das Zentrum von London nach Westminster zu fahren, hatte mir doch einigermaßen Angst gemacht. Und dennoch fühlte ich mich gedrängt, dies zu tun, da London das Zentrum darstellt und so viel von dem repräsentiert, was ich an Großbritannien schätze. Aber es war nervenaufreibend. Ich fuhr von Sevenoaks nach Chislehurst, Bromley, Lewisham, Lambeth und dann nach Westminster. Zuerst dachte ich, ich hätte die falsche Abbiegung genommen, aber dann befand ich mich plötzlich auf der Westminster Bridge und da sah ich sie vor mir: Big Ben und den Westminster Palast in vollem Glanz und im Sonnenschein, was ganz erstaunlich war, das es ein paar Minuten früher ganz nach Regen ausgesehen hatte. Nach der Brücke bog ich nach links ab um auf die Rückseite des Palastes zu kommen, dann Richtung Buckingham Palast. Auf dem Weg kam ich an Horse Guard Parade vorbei und fuhr die Pall Mall entlang.
Es war ein wirklich erhebender und berauschender Augenblick. Ich bin von Westminster sehr eingenommen, nicht etwa weil dort kluge Entscheidungen getroffen werden, sondern weil es so sehr das Selbstbewusstsein der Bevölkerung ausdrückt. Die englische Bevölkerung hatte immer schon ein ausgeprägtes Bewusstsein für Freiheit und Individualität. Dies begann schon mit der Magna Carta von 1215, die Schutz vor willkürlicher Verfolgung garantierte. Das englische Parlament hatte wirkliche Macht zu einer Zeit, als in anderen Ländern der Regent noch absolut regierte. In der englischen Geschichte, und hier rede ich bewusst von England, hat es immer viel Unruhe gegeben. Machthaber, und besonders Könige und Königinnen hatten es nie leicht. Mehr als in irgendeinem mir bekannten anderen Land mussten sie auf die Bevölkerung hören oder sie riskierten, einem Umsturz zum Opfer zu fallen. Das Parlament steht deshalb als Garant für individuelle Rechte und Freiheiten. Da ist aber auch der selbstbewusste Ausdruck von Macht nach außen mit London als dem Zentrum eines Imperiums. Auch wenn wir heute andere Ansichten über die Moralität und Rechtmäßigkeit von Imperialismus haben, so hat er doch zu einer Öffnung zu der Welt und für fremde Einflüsse geführt. Das Interesse an der Erforschung der Welt, an Naturwissenschaften, Technologie, Wirtschaftswissenschaft, Naturphilosophie und politischer Philosophie, all das sind Ausdruck eines Selbstbewusstsein, das der Monarch symbolisiert. Indem ich unter Beibehaltung der deutschen Staatsbürgerschaft britischer Staatsbürger wurde, habe ich gefühlsmäßig Anteil an diesen Werten und Traditionen. Dies war ein wichtiger Grund, weshalb ein Besuch in Westminster und am Buckingham Palast Teil meiner Reise war. Leider sind die Fotos nicht ganz so gelungen, da ich sie vom Traktor aus in Eile machen musste. Ich war dann in einem absoluten Hochgefühl als ich den Campingplatz Amerden in Dorney Reach in der Nähe von Maidenhead erreichte und mein Traktor und ich beide noch heil waren. Die Besitzer des Campingplatzes waren so freundlich, dass sie mir als ihren Beitrag zu meiner Unterstützung für Médecins sans Fontières die Gebühr erlassen haben. Ich möchte aus ganzem Herzen all den rücksichtsvollen Autofahrern danken, die auf mich aufgepasst haben, die mir erlaubt haben, mit meiner eigenen Geschwindigkeit zu reisen und die Spur zu wechseln, wenn das nötig war.
Noch eine kleine Anekdote: Auf dem Weg nach London bog ich von der A2 falsch ab. Mein Navi schlug eine Straße vor, die mich wieder zurückführen würde. Die Straße endete jedoch in einer Sackgasse. Und was war am Ende der Straße? Ein Pferdestall. Vielleicht wollte mir mein Navi ja auch sagen, dass zu Hause mein Pferd auf mich wartet.